Eistobel
|
|
Wasser schäumt über rauen Fels, Gischt sprüht, Tropfen glitzern im Sonnenlicht. Von ängstlichen Eltern ermahnt zieht es Kinder magisch an den Wildbach. Hier, am ersten Wasserfall des Eistobel bei Isny, ist für die meisten Familien erst einmal Schluss. Kinderhände tauchen in kristallklares Wasser, suchen nach bunten Kieselsteinen, die unter Jauchzen zurück in den Fluss platschen. Die Erwachsenen machen Picknick, einige studieren die Informationstafeln zur Geologie dieses eindrucksvollen Naturschutzgebietes. Auf ihrem knapp 80 km langen Weg von der Quelle bei Oberstaufen im Allgäu bis zur Mündung in den Bodensee hat die Obere Argen dieses erstaunliche Naturschauspiel geschaffen. Auf einer 3 km langen Fließstrecke hat sich der Voralpenfluss über 50 m tief in das Grundgestein eingefressen. Dabei ist die Schlucht geologisch jung, entstanden vor etwa 15 000 Jahren als Abfluss eines eiszeitlichen Schmelzwassersees. Felswände, Verblockungen, Wasserfälle und Strudellöcher machen den Reiz dieses Naturwunders aus. Es ist der Wechsel zwischen härteren und weicheren Gesteinen, die durch ihre unterschiedlichen Erosionseigenschaften diese eindrucksvolle Abfolge aus Kaskaden und romantisch-ruhigen Flussabschnitten begründet hat. |
Infobox
|